Bericht: LG mit Sugimura-Sensei in Donaueschingen am 16.02.2019
Wie jedes Jahr im Winter, so fand auch in diesem Jahr wieder, diesmal am 16. Februar 2019, ein Lehrgang in Donaueschingen mit Shihan Koichi Sugimura, dem Chief-Instructor der SKR, statt.
Und auch in diesem Jahr nahm unser Chef-Trainer Michael Niersberger an dieser Veranstaltung teil, die vom Karate-Dojo Imota e.V. in gewohnter Weise bestens organisiert war.
"Sugi-Sensei", inzwischen fast 79 Jahre alt, setzte den Schwerpunkt seiner beiden Trainingseinheiten auch bei diesem Lehrgang wieder auf "Kihon". Dabei war es ihm neben den grundlegenden Aspekten des traditionellen Karate-Do (Stand, Krafteinsatz, Atmung, Kimé usw.) ein besonderes Anliegen, dass die Karatekas ihren Körper bewusst spüren und die Technik so korrekt wie möglich, in Abhängigkeit ihrer individuellen körperlichen Möglichkeiten und Anlagen, ausführen.
Anhand von lediglich 10 Liegestützen demonstrierte Sugimura-Sensei für jeden klar nachvollziehbar, dass Qualität wichtiger ist als Quantität. "Es ist besser, nur 10 Liegestützen bewusst zu machen als 100, bei denen man mit der Nase den Boden nicht berührt und den Körper nicht stabilisiert", so der Alt-Meister. Die Anfänger und unteren Kyu-Grade wies er nachdrücklich darauf hin, dass das stetige Bemühen beim Karate unverzichtbar ist. "Wer im Training nicht schwer atmen muss, wer seine Muskeln nicht spürt und nicht schwitzt, kommt nicht voran", so seine Worte. Auch die Dan-Träger und älteren Karatekas, die oftmals schon seit Jahrzehnten die Kampfkunst betreiben, ermutigte er, nicht aufzugeben. Dabei betonte er, dass er aus eigener Erfahrung sehr wohl wisse, dass dies nicht immer leicht sei, "denn je älter man wird, desto schwerer fällt es, die Gelenke, Muskeln und Sehnen zu bewegen, außerdem nehmen oftmals ja auch Verletzungen zu." Doch gerade dann, so "Sugi-Sensei", sei es umso wichtiger weiter zu machen und sich um - zumindest kleinere - Fortschritte zu bemühen, "dann sind Sie später alle mal Rentner, die topfit sind", meinte er mit einem Schmunzeln.
Beim Partnertraining war es ihm wichtig, dass man sich auf der einen Seite Karate-Techniken aneignen sollte, die den Gegner "kaputt machen können", man aber gleichzeitig höchste Achtung vor der Gesundheit des Partners haben und immer überlege müsse, auf welche Weise sich unnötige Unfälle vermeiden lassen. "Das ist Karate-Do: Wir könnten den anderen kaputt machen,tun es aber nicht", so die abschließenden Gedanken von Shihan Sugimura.
Der Lehrgang fand seinen gemütlichen Ausklang in einem italienischen Restaurant sowie - zu späterer Stunde - im Hause Kristic, wo man in kleiner, gemütlicher Runde mit "Sugi-Sensei" über das Leben und Karate-Do philosophierte und die Gastfreundschaft Andelko Kristics und seiner Frau genoss.