Lehrgang mit Marijan Glad (6. Dan) und Koichi Sugimura (7. Dan)

Am 22.02. fanden zwei Wochenend-Lehrgänge statt, an welchen auch Mitglieder unseres Dojos teilnahmen.

So wurde in Calw das Training von Marijan Glad (6. Dan) geleitet. Marijan war seinerzeit einer der erfolgreichsten deutschen Kader-Athleten, der sowohl in Kata als auch Kumite zu überzeugen wusste (er wurde deshalb sogar im „Guiness Buch der Rekorde“ erwähnt), später war er für einige Zeit Nationalcoach des DJKB-Teams. Rund 100 Karatekas nahmen an seinem Lehrgang teil, und so war auch unser Dojo-Mitglied Alexander Diewold in die „Hermann-Hesse-Stadt“ gereist, um unter der Leitung des mehrfachen Deutschen-, Europa- und Vizewelt-Meisters zu trainieren. In der ersten Einheit ließ Marijan verschiedene Kihon-Kombinationen üben, die sowohl körperlich anspruchsvoll waren, und gleichzeitig eine hohe Konzentrationsfähigkeit verlangten. In der zweiten Trainingseinheit dann vermittelte Marijan die Kata „Meikyo Sandan“, die in der Japan Karate Association (JKA) nicht gelehrt wird und daher den meisten Shotokan-Anhängern unbekannt ist. Marijan selbst erlernte diese interessante Kata bei Prof. Dr. Ilija Jorga, dem Begründer der Stilrichtung Fudokan, welcher diese Kata, als Schüler des 2004 verstorbenen Großmeisters Taiji Kase, in das Trainingskonzept seiner Stilrichtung mit aufgenommen hat. Am Abend ließ man den Tag gemütlich in einem Calwer Gasthaus ausklingen.

Am gleichen Tag richtete das Karate-Dojo Imota in Donaueschingen nun schon zum 20. Mal in Folge(!) einen Lehrgang mit Koichi Sugimura (7. Dan) aus, an dem auch – wie fast jedes Jahr – Trainer-Ehepaar Claudia und Michael Niersberger teilnahm. „Sugi-Sensei“ legte in seinem Training besonderen Wert auf korrekte Körperhaltung und möglichst exakte Technikausführung, wobei er gleichzeitig darauf hinwies, dass ein fortgeschrittener Karateka, d.h. höherer Dan-Träger, stets in sich hinein hören müsse und ggf. die Techniken seinen körperlichen Voraussetzungen anpassen sollte. Das Shotokan-Karate hält der Schweizer Großmeister, wie er selbst sagt „für den idealen Stil“, da der Körper „in hohem Maße beansprucht, und somit im Sinne des Fitnessgedankens gefordert wird. Wenn man sich dabei koordinativ korrekt bewegt, ist Karate sehr, sehr gesund. Dann hat man lange Zeit Freude an dieser Sportart und bleibt fit für seine Familie, seine Kinder und vielleicht sogar Enkelkinder“, so der 74-Jährige Begründer des „Swiss Karatedo Renmei“ mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Neben grundlegenden Kihon-Techniken wurden auch die Katas „Heian Shodan“ und „Jion“ geübt, hier gab „Sugi“ Hinweise, um die Explosivität sowie das Kimé der einzelnen Kata-Elemente zu erhöhen. Doch Kata bedeutet für Koichi Sugimura weitaus mehr als nur ein körperliches Training: „Kata ist Selbstverteidigung, man muss Kata daher immer mit höchster Konzentration ausführen und bei den einzelnen Block- und Angriffsbewegungen den imaginären Gegner auch wirklich vor sich sehen“, erklärte er, und demonstrierte daraufhin sehr eindrucksvoll einige Kata-Anwendungen an einem Partner. Der Tag fand seinen Ausklang beim gemütlichen Beisammensein in einem Donaueschinger China-Restaurant, wo „Sugi-Sensei“ die Anwesenden an seinen tiefgründigen Sichtweisen über Karate-do teilhaben ließ, aber auch einige interessante Anekdoten aus seinem erlebnisreichen Leben erzählte.